Voraussichtliche Lesedauer: 3 Minuten
Stand: 01.10.2023
Die Planfilmkassetten im Format 9 x 12 cm
Bei meiner Laufbodenkamera hatte ich das Problem, dass nur eine Kassette dabei war, so dass ich bei einem Shooting auch nur ein Foto machen könnte, oder aber unterwegs mit Wechselsack und Entwicklungsdose, in welche ich die belichteten Filme verschwinden lassen würde, hantieren müsste. Deshalb habe ich mir bei e-Bay günstig 6 weitere Planfilmkassetten besorgt, die auch mittlerweile alle da sind. Und nun kommen die nächsten Probleme.
Trotz ihres identischen 9 x 12 – Maßes sind sie alle unterschiedlich lang und haben zumindest teilweise eine unterschiedliche Nut, welche in die Führung des Kameragehäuses geschoben wird. Das merkte ich leider erst, als beim Hineinschieben in das Kameragehäuse eine kleine Ecke des Gehäuses splitterte (ja, es ist wirklich aus HOLZ!). Aber das werde ich kleben können. Die Nut heisst eigentlich auch nicht Nut, sondern „Falz“ und es gibt doch tatsächlich (mindestens) 11 verschiedene Falzen!!! Eine Wissenschaft für sich. Wer sich näher damit befassen möchte, dem empfehle ich diesen Rada-Katalog.
Zumindest macht es aber Spaß, sich nach und nach in die Materie hineinzutasten und mehr und mehr Boden gut zu machen. Hatte ich anfangs noch überlegt, das Rückteil der Kamera umzubauen, wie es im Artikel „Die alte Plattenkamera heute als Großformatkamera nutzen“ beschrieben ist, bin ich heute erleichtert, dass ich es erst mal nicht getan habe. Zwar wäre das vielleicht der etwas einfachere Weg, aber ich möchte die Kamera nach Möglichkeit im Originalzustand behalten und auch einsetzen. Also werde ich erst einmal andere Wege suchen. Sämtliche Planfilmkassetten sind für die Aufnahme alter Glasplatten bestimmt. In zwei der gekauften Kassetten waren sogar noch Glasplatten drin! Allerdings nicht solche in Originalgröße, sondern kleinere: Irgendjemand hat eigens für deren Verwendung liebevoll zwei Holzadapter dafür gefertigt. Das bringt mich natürlich jetzt auf so manche Idee, wie ich mein Problem lösen könnte. Auf jeden Fall weiß ich jetzt nach einer Google-Recherche zumindest, dass es sogenannte „Planfilmeinlagen“ gibt, also Adapter aus Metall, die in die Planfilmkassetten geschoben werden und in die ihrerseits der Planfilm geschoben wird. Wenn ich daran denke, dass das in kompletter Dunkelheit zu geschehen hat und die Metallteile beim Ineinanderschieben schon mal haken können…
So wird Fotografieren auf jeden Fall zum Erlebnis. Kein Wunder, dass man stolz wie Bolle sein muss, wenn man damit Bilder (und nach Möglichkeit noch gute!) hinkriegt.
Ich denke, ich werde andere Wege gehen, nicht den der Metalleinlagen. Vielleicht welche aus Papier? Vielleicht sogar „Einmaleinlagen“, die beim Herausholen des Films in der Dunkelkammer zerstört werden müssen? Lohnt der Aufwand? Wieviele Fotos werde ich überhaupt mit der Kamera machen? 100, oder doch mehr? Das wäre mal gerade ein zerschnippeltes Päckchen Karteikarten. Mal sehen was sich machen lässt…
Update: Bis heute (Oktober 2023) habe ich die Kamera nicht zum Laufen gebracht, da es zu kompliziert und zeitintensiv wäre.
2 Gedanken zu „Langsam geht’s voran: Die Planfilmkassetten sind da…“
Vielen Dank für den Katalog!
Dafür nicht! Viel Spaß damit!