Testshooting mit der Franka Solida

Da es in den letzten Wochen glücklicher Weise den ein oder anderen schönen Tag in Hamburg gab, waren Rosalyn und ich auch häufiger unterwegs. Gelegentlich nahm ich die Franka Solida mit, um das ein oder andere Testfoto zu schießen. Ich möchte die Kamera einfach näher kennen lernen, ihre Charakteristik, ihre Eigenheiten. Eine negative Eigenschaft entpuppte sich sehr schnell: Die Rückwandverriegelung ist äußerst leichtgängig, so dass sich der Riegel schnell von alleine öffnet, so dass sich die Rückwand öffnet und den Film versaut (bzw. ein paar Bilder). Das passierte mir mehr als einmal. Als Lösung gibt es nun jedesmal ein Gummiband ums Gehäuse, wenn nicht fotografiert wird. Hilft bisher ganz gut.

Der Ablauf des Fotografierens ist etwas anders, als mit aktuellen Digitalkameras. Nämlich langwieriger. Es beginnt mit dem Weiterdrehen des Films mittels Drehknopfes (Spannhebel waren damals in den 50igern wohl noch nicht üblich), der manuellen Wahl von Verschlusszeit und Blende (wobei ich eigentlich immer nur die Blende entsprechend der Lichtverhältnisse wähle, denn die Verschlusszeit belasse ich grundsätzlich im Sinne der Sunny-16-Regel auf dem Kehrwert der Filmempfindlichkeit, es sei denn, ich will bewusst eine bestimmte Arbeitsblende haben), des Schätzens der Entfernung zum Motiv, der Entfernungseinstellung, des Spannens des Verschlusses, der Bildkomposition und des Auslösens.

Einen Schwarzweissfilm hatte ich schon durchgezogen, um zu sehen, ob überhaupt etwas abgebildet wird, bevor ich sie nun mit zwei Farbfilmen testete, die ich vom Labor entwickeln und scannen ließ.

Als Testfilme verwendete ich zwei  120er Rollfilme Kodak Ektar 100 (ISO 100). Die Farben werden ganz gut wiedergegeben. Die Bilder sind aber alle leicht unscharf, regelrecht weich. Das ist sicherlich nur für wenige Motive wünschenswert. Die leichte Vignettierung finde ich hingegen angenehm.

Ich werde versuchen, ob ich das Problem mit der Schärfe irgendwie in den Griff bekomme. Falls nicht, wird sie keine Kamera sein, mit der ich öfters unterwegs sein werde. Lediglich für manche Motive in schwarzweiß könnte ich sie mir als das richtige Werkzeug vorstellen. Eigentlich schade, denn sie ist sehr gut zu transportieren. Für eine Mittelformatkamera eigentlich schon zu gut.

 

 

3 Gedanken zu „Testshooting mit der Franka Solida

  1. Die Unschärfe könnte an einem dejustierten Objektiv liegen, was bei so alten Klappkameras keine Seltenheit ist. Der Mechanismus ist weniger stabil als ein fester Objrktivanschluss.
    Deshalb würde ich die Unendlich-Stellung überprüfen (mit provisorischer Mattscheibe statt Film, zB Scotch Klebeband matt, und Lupe) oder mal bewusst vor oder hinter dem Motiv fokussieren.
    Man muss dann die Entfernungs-Skala entsprechend (gegen die Linse) verdrehen bzw neu einstellen

  2. Hallo,

    die Franka Solida Kameras habe ich erst letztes Jahr wirklich „entdeckt“.
    Wenn so eine Solida z.B. ein hochwertiges, 4-linsiges Objektiv hat und einen E-Messer
    dann macht die Kamera ähnlich scharfe und kontrastreiche Bilder wie eine AGFA Isolette III mit Solinar-Objektiv.
    Das sind jedenfalls meine bisherigen Erfahrungen.
    Wichtig ist jedoch daß das Objektiv sauber auf „unendlich“ eingestellt ist. Das wurde ja auch schon erwähnt.

    Momentan sind Solidas mit 4-Linsern und eingebautem E-Messern öfters bei EBAY im Angebot, sogar zu moderaten Preisen.

    In der Regel haben solche Solidas auch keine Probleme mit den Balgen. Bei den Isoletten ist das leider der Normalfall.
    Franka hat seinerzeit die sehr guten Kreher-Balgen verwendet, genauso wie Zeiss Ikon oder Voigtländer.

    Herzliche Grüße

    K.H. Münter

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