Schild Anlegen verboten

Niedergang des Kleinen Grasbrook

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Früher wurden freie Liegeplätze im Hafen gegebenenfalls mit einem Schild reserviert.
Früher wurden freie Liegeplätze im Hafen gegebenenfalls mit einem Schild reserviert.

Das Gebiet westlich der Elbbrücken bildet den sogenannten Grasbrook. Der Große Grasbrook ist der Bereich, der die Hafencity umfasst und welcher das Nordufer der Norderelbe bildet. Der Kleine Grasbrook bildet das Südufers. 

Kleiner Grasbrook 

Er ist reines Hafengelände mit Industrie und einem durch Kanäle miteinander verbundenem Hafenbeckensystem. Dieser Hafenbereich zeichnet sich durch verhältnismäßig geringe Wassertiefen aus, welcher zwar genügend Platz und Wassertiefe für vergangene Schiffsgenerationen bot, aber nicht für die heutigen Schiffe. Moderne Schiffe mit 13 Meter Tiefgang und noch mehr finden in dem Bereich mit Tiefen von 6 bis 9 Metern einfach keinen Platz, weshalb er verödete.

Ganz groß raus kam der Kleine Grasbrook im Jahr 1967, als dort das Übersee-Centrum seinen Betrieb auf nahm. Dieses Umschlagzentrum war das Modernste und Größte, was Hafenwirtschaft weltweit aufzubieten hatte. Stückgut wurde dort nach einem System und in einem Umfang verschifft und gelöscht, wie es kein zweites Mal auf dem Erdball gelang. Es war der Stolz Hamburgs, dem Tor zur Welt!

Aber schon zu jener Zeit zeichneten sich erste Schlechtwetterwolken am Horizont ab: Denn am Tollerort wurden die ersten Containerbrücken für den Containerumschlag gebaut. Die Container waren im Kommen!

Ich erinnere noch genau die mahnenden Worte meines Vaters, dem Schiffszimmermann und Seemann der 60iger Jahre, der im Linienenverkehr für die Hamburg-Süd fuhr: Die Container sind die Zukunft!

Sie machten ihr Ding! Gewaltvoller als mein Vater es jemals hätte formulieren können…

Nun liegt er also brach, der Kleine Grasbrook. Zumindest ein Teil davon. 

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