Kategorie: From Scene to Print

Meine Arbeiten sind keine Abbilder einzelner Momente. Sie sind Verdichtungen.
Mich interessiert nicht der flüchtige Augenblick, sondern das, was von einem Ort bleibt, wenn Zeit vergeht, wenn sich Licht, Jahreszeiten und Stimmungen verändern. Meine Fine‑Art‑Prints entstehen aus wiederholter Beobachtung, aus Nähe und Distanz zugleich. Sie reduzieren das Sichtbare auf das Wesentliche und lösen sich bewusst von der Idee fotografischer Dokumentation.
Der Ort ist Ausgangspunkt, nicht Ziel. In der Realität zeigt er sich vielschichtig, beweglich, widersprüchlich. Erst durch Auswahl, Reduktion und Interpretation entsteht das Bild. Der Print steht damit nicht für einen bestimmten Zeitpunkt, sondern für den Charakter eines Ortes – für eine konzentrierte Essenz.
Begleitende Videos zeigen die Motive in ihrer natürlichen Umgebung. Sie machen die Offenheit, Veränderlichkeit und Lebendigkeit der Szene sichtbar. Im Kontrast dazu steht der Print als ruhiger Gegenpol: als verdichtete Form dessen, was wahrgenommen, erinnert und bewusst herausgelöst wurde.
So entsteht ein Spannungsfeld zwischen Realität und Interpretation, zwischen Ort und Bild. Der Print ist kein Beweis eines Moments, sondern eine bewusste Setzung. Er ist das Ergebnis eines Prozesses des Sehens – und eine Einladung, Orte nicht nur zu betrachten, sondern sie in ihrer Tiefe wahrzunehmen.